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Der Edle Achtfache Pfad ist ein vom Buddha gelehrter Weg des praktischen, edlen Übens, welcher zur vollkommenen Befreiung von allen Verunreinigungen des Geistes und zum Erlangen ewigen Friedens, Nibbāna, führt.
Es ist ein Pfad, der es ermöglicht, auf angenehme, konstruktive Weise Schwierigkeiten des Daseins klar zu erkennen und nach grundsätzlichen Lösungsmöglichkeiten zu suchen, diese zu finden und praktisch umsetzen zu können. Durch die Praxis gemäß dieses Pfades werden Gesetze, die unser Dasein bestimmen, deutlich und können verstanden werden. Die Befreiung vom Leiden gemäß der Buddha-Lehre liegt darin, bis in subtilste Bereiche unser Dasein zu verstehen.
Möchte man den buddhistischen inneren Befreiungsweg gehen, ist es immer wieder notwendig, in allen Lebenssituationen, sich diesen Weg zu vergegenwärtigen. Je mehr man gemäß dieses Weges praktiziert, vor allem auch in intensiven Übungszeiten (retreat), je mehr wird dieser Pfad mit seinen acht Gliedern präsent im Bewußtseinsstrom. Er bietet dann in allen Lebenslagen angemessene Lösungsmöglichkeiten, die gleichzeitig Schritt für Schritt weiterhelfen, das Ziel der endgültigen Befreiung zu erlangen.
Sammā sankappa - rechtes Denken
Sammā ājīva - rechter Lebenserwerb
Der edle 8-fache Pfad stellt keine Stufen dar, die nacheinander erklommen werden, sondern besteht aus miteinander verflochtenen Gliedern. Alle acht Glieder können gleichzeitig präsent sein, nämlich im Moment des Pfadbewußtseins und deren Fruchterfahrungen.
Dieser edle achtfache Pfad hat in den vier Stufen des Erwachens, welche man Pfade nennt (1. Stromeintritt, 2. Einmalwiederkehr, 3. Nichtwiederkehr, 4. Arahat), das kraftvolle Potential alle geistigen Verunreinigungen ohne Überbleibsel abzuschneiden. Es sind allein die geistigen Verunreinigungen, die in uns selbst und im Kontakt mit anderen immer wieder Leiden schaffen.
Die acht Glieder des edlen achtfachen Pfades lassen sich in drei Übungsgebiete einteilen: Sīla (Ethik), Samādhi (Konzentration) und Paññā (Weisheit).
Der Buddha hat den Edlen Achtfachen Pfad sowohl in seiner ersten Lehrrede nach seinem Erwachen, als auch in seiner letzten Lehrrede auf dem Sterbebett, sowie in vielen anderen Lehrreden, gelehrt.
Er nannte ihn in der ersten Lehrrede den mittleren Pfad, weil er weder zu exzessivem
Genuß von Sinnesobjekten, noch zu Selbstquälerei durch falsche Askese führt.
Diesen edlen achtfachen Pfad kann man nur selbst gehen durch die unermüdliche Arbeit am eigenen Bewußtseinsstrom. Niemand anders kann ihn für einen gehen. Die innere Entwicklung des edlen achtfachen Pfades bringt Bewußtheit aller Aktivitäten in Körper, Sprache und Geist mit sich. Die Bewußtheit erstreckt sich vom Entwickeln umfassenden ethischen Verhaltens bis zur Erkenntnis subtilster Lebenszusammenhänge in der Vipassanā-Meditation, basierend auf tiefer Konzentration.
Ethisches Verhalten ist die Voraussetzung für das Entwickeln von Konzentration (8. Glied), Konzentration ist die Voraussetzung für das Entwickeln von Weisheit (insbesondere 1. Glied).
Der edle achtfache Pfad ist die vierte edle Wahrheit. 1 Die vier edlen Wahrheiten stellen das Kernstück der gesamten Buddha-Lehre dar. Sie beinhalten, den Weg des Erkennens des Leidens (dukkha), d. h. von Schwierigkeiten und Problemen (1. edle Wahrheit), als auch das Herausfinden ihrer Ursachen (2. edle Wahrheit) und Überwinden ihrer Ursachen (3.edle Wahrheit). Sie beinhalten das Ziel der Lehre, nämlich das Ende von Schwierigkeiten und Problemen, das Ende des Leidens (dukkha-nirodha). Als vierte edle Wahrheit beinhalten sie auch den Weg, welcher sowohl das Erkennen des Leidens, als auch seiner Ursachen beinhaltet und zur Verwirklichung von Nibbāna, dem Ende des Leidens, führt. Dieser Weg ist der edle achtfache Pfad. Dieser Pfad hat also eine zentrale Bedeutung in der Buddha-Lehre als praktischer Übungsweg.
Weiterlesen:
> Der-edle-achtgliedrige-pfad_Christina-Garbe_Cetovimutti.pdf
> Die-4-edlen-Wahrheiten-Uebersicht_Christina-Garbe-Cetovimutti.pdf